Wir sind inzwischen schon seit zwei Jahren on the Road und wollen dabei nicht nur auf ein Flugzeug verzichten, sondern auch im Alltag einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck hinterlassen. Unterwegs haben wir ganz viel Spannendes gelernt und wollen hier gerne mit Euch teilen wie auch ihr nachhaltig und günstig reisen könnt.

Aber diese Sammlung ist nicht nur für Reisende, sondern für alle, die auch Zuhause einen Weg abseits von Massenkonsum, Ressourcenverschwendung, Ausbeutung von Natur- und Menschen gehen oder gehen wollen.

Wenn Du noch weitere Tipps oder Anregungen hast, schreibe uns gerne ein Kommentar oder eine Email.

Überblick:

  • Nachhaltige und kostenlose Möglichkeiten der Fortbewegung
  • Unterkommen abseits von Hostels und Hotels: Alles zum Thema kostenlose Schlafplätze finden
  • Ökologisch abbaubare Seifen, Menstruationstassen, Miswakstäbchen: Tipps für nachhaltige Hygiene
  • Waschen und Spülen ohne Waschmaschine, Waschpulver und Spülmittel? Hier erfährst du wie das geht!
  • Essen retten und wiederverwertet: In dieser Rubrik findet ihr alles rund ums Containern, Recyclen und andere Tipps zur ressourcenschonenden Nahrungsmittelbeschaffung
  • Kleidung: Wie du während der Reise an Klamotten kommst, ohne sie neu kaufen zu müssen

Kleine Packliste für Nachhaltigkeit im Alltag

  • Jutebeute oder Korb: Beim Einkauf auf Plastikbeutel verzichten und stattdessen den eigenen Beutel oder Korb mitbringen

  • Bambus Strohhalme: Die Bambus Strohalme könnt ihr kaufen oder ganz leicht selber machen! So lassen sich ganz nachhaltig Cocktails – und Kokosnüsse schlürfen

  • Kaffeetasse: Beim  „Coffee To Go“ auf Pappbecher verzichten und waschbare Trinkbecher oder Tassen verwenden.

  • BPA- freie Trinkflaschen zum Wiederbefüllen: Statt jedes Mal eine Plastikflasche zu kaufen, könnt ihr die Trinkflaschen mit Wasser aus dem Wasserhahn oder aus größeren Wasserkanistern wieder befüllen.

  • eigenes Besteck aus Bambus oder Edelstahl: Oft gibt es zu kleinen Snacks auf der Straße oder in Restaurants Plastikbesteck. Um das zu vermeiden haben wir unser eigenes Besteck dabei.

  • Dose für Lebensmittel: Um Früchte oder das Mittagessen zu transportieren, Essen „To-Go“ im Restaurant abzuholen oder Lebensmittel aufzubewahren

  • Nadel und Faden für kleine Näharbeiten: Ein kleines Loch im Socken oder in der Unterhose ist kein Grund diese weg zu werfen. Kleine Löcher sind schnell und einfach gestopft und die Socken können noch eine ganze Zeitlang weiter getragen werden!

 

 

Fortbewegung

Reisen heißt oft auch Ressourcen exzessiv zu nutzen: Mit dem Flugzeug geht’s zum nächsten Reiseziel, mit dem Taxi vom Flughafen in die Stadt und mit dem Mietauto zum Strand.

Es gibt viele alternative Möglichkeiten wie du dich auf Reisen fortbewegen kannst, die nicht nur ökologischer sind sondern unter Umständen sogar viel mehr Spaß machen. Wir haben dir ein paar Möglichkeiten aufgelistet:

…für einen Neuwagen hat unser Budget leider nicht gereicht..

  • TRAMPEN

    Um Langstrecken ressourcenschonend und kostenlos (das sind nur zwei von hunderten Argumenten die fürs Trampen sprechen) zurück zu legen steht Trampen an oberster Stelle. Wir sind damit bisher schon von Deutschland bis nach Panama gekommen! 😉

TIPP: Wenn Ihr mehr über Trampen erfahren wollt, lest mal unsere Tipps und Links zum Trampen durch. Da findet Ihr auch noch weitere Webseiten, die sehr hilfreiche und nützliche Informationen bieten
INSPIRIERENDES: Stefan ist einmal per Anhalter um die ganze Welt getrampt. Mehr dazu auf seinem Blog: warmroads.de

  • FAHRRAD FAHREN

    Das Fahrrad ist ein großartiges Fortbewegungsmittel, um ein Land, dessen Kultur und Menschen ganz nah kennen zu lernen, dabei die Umwelt zu schonen, immer komplett unabhängig zu sein und relativ schnell von A nach B zu kommen.

TIPP: Warmshowers.org ist ein Netzwerk für Fahrradreisende. Hier kannst Du andere Fahrradreisende kennenlernen, einen Unterschlupf in privaten Häusern finden etc.
INSPIRIERENDES In Ushuaia haben wir Marge kennengelernt. Sie ist alleine von Kanada nach Ushuaia geradelt. Mehr dazu auf ihrem Blog: margeonabike.com
  • LAUFEN

    Wenn ihr wirklich komplett ohne ökologischen Fußabdruck (was das Fortbewegen betrifft) unterwegs sein wollt, dann kannst du Zufuß auch Strecke machen. Außerdem kannst Du Pfade nehmen, die abseits der Verkehrswege liegen, dich intensiver mit deiner Umgebung und der Natur verbinden, etwas für deinen Körper tun etc…

INSPIRIERENDES: Das Buch  „Just a little run around the world“ von Rosie Swale Pope hat mich besonders fasziniert. Mit 60 Jahren ist sie zu Fuß um die Welt gelaufen nachdem ihr Mann durch Krebs gestorben ist. Sehr starke und inspirierende Frau.
  • REITEN

    „Alles Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.“ Wahrscheinlich hat jeder irgendwann schonmal davon geträumt mit Pferden zu reisen…Aber mit Tieren unterwegs zu sein fordert natürlich auch eine gewisse Verantwortung: Pferde sind in erster Linie ja keine Transportmittel sondern Lebewesen und mit dem Respekt sollten sie natürlich auch behandelt werden.

INSPIRIERENDES: In seinem Buch „Auf den Spuren Dschingis Khans: Drei Jahre zu Pferd von Asien nach Europa “ beschreibt Tim Cope seine drei jährige Reise mit vier Pferden und einem Hund auf den Spuren von Dschingis Khan. Auf youtube gibt es eine Serie über seine abenteuerliche Reise.
TIPP: Der Film „Spuren“ erzählt die wahre Geschichte von Robyn Davidson die 1975 mit 24 Jahren von der Großstadt Brisbane in den kleinen Ort Alice Springs mitten in der Wüste zieht, um von dort mit zwei Kamelen bis an die australische Westküste zu wandern.

 

  • TRAINHOPPING

    Train hopping, freighthopping oder hoboing (engl.) ist die Fortbewegung als blinder Passagier auf Güterzügen. Vor allem in den USA gibt es sogenannte Hobos, die auf Güterzüge aufspringen, um so kostenlos durch das Land zu reisen. Die Hobos waren meist Wanderarbeiter, die von Job zu Job fuhren und die finanziellen Mittel für einen Fahrschein in einem Passagierzug nicht aufbringen konnten oder wollten.

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Unterkommen

Du hast keine Lust auf Hostel, kein Geld fürs Hotel, keine Freund*innen die dich beherbergen können? Es gibt Alternativen!

Die Schlafplatzsuche außerhalb von Hostels und Hotels braucht allerdings ein wenig Erfahrung und die Bereitschaft, einiges an Gewohnheiten und Komfort über Bord zu schmeißen. Außerdem solltest du immer die Umgebung im Blick haben und Deinen Schlafplatz mit Bedacht auswählen. Achte dabei bitte auf Deine Sicherheit und folge Deiner Intuition.

In den letzten Jahren haben wir an allen möglichen Orten übernachtet: In Gewächshäusern, parkenden Bussen, Tankstellentoiletten, Häuserruinen u.v.m. Inzwischen haben wir ein gutes Gefühl dafür entwickelt, ob ein Ort „sicher“ ist oder nicht. Wenn du dazu Fragen hast, schreib uns gerne eine Email!

 

 

ÜBERNACHTEN IN DER STADT
  • Netzwerke wie Couchsurfing, BeWelcome, Trustroots, Warmshower sind wunderbar um eine fremde Stadt aus der Perspektive der Locals kennenzulernen, neue Freundschaften zu knüpfen und einen Schlafplatz zu finden
  • Besetze Häuser (Squats) oder alternative Kulturzentren
  • Häuserruinen oder Grundstücke
  • Frage Privatpersonen ob du Dein Zelt in ihrem Garten aufstellen kannst ( Es könnte sein, dass dich die Leute dann direkt zum Übernachten ins Haus einladen)
  • Baustellen (Manche Baustellen werden von Sicherheitspersonal bewacht. Denen solltest du am besten Deine Situation schildern und fragen, ob du dort übernachten kannst)
  • Flughafengebäude, Fernbusbahnhöfe, Hafengebäude sind zwar meist zwar grell beleuchtet und nicht sehr leise aber unter einer Treppe, hinter einem großen Blumentopf oder in einer entlegenen Ecke kannst du die Nacht halbwegs sicher verbringen
  • Übernachten im Park: in einer versteckten Ecke im Park lässt sich das Zelt immer ganz gut aufbauen. (Hier musst du deiner Intuition folgen. Wenn du dich nicht sicher fühlst, der Park etwas zwieträchtig erscheint ecc.. suche dir einen anderen Ort- vor allem wenn du alleine unterwegs bist)
  • In den kleinen Räumen von Bankautomaten
  • Und im allergrößten Notfall kannst du auch bei Polizei- und Feuerwehrstationen oder Kirchen nachfragen. Ein Freund von uns durfte mal eine Nacht als Notunterkunft in der Zelle verbringen. 😀 Aber es muss nicht die Zelle sein! In Patagonien haben wir Mitten im Nirgendwo in einer Polizeistation im Aufenthaltsraum übernachtet, weil wir draußen sonst mit unserem Zelt weggeflogen wären.
ÜBERNACHTEN IN KLEINEREN STÄDTCHEN ODER DÖRFERN
  • In Kiosken, Bäckereien, Dorfläden nachfragen: Meist sind die Leute sehr verständnisvoll und hilfsbereit und bieten dir entweder direkt an, bei ihnen zu übernachten oder helfen dir dabei Alternativen zu finden
  • Frage Bürgermeister*innen, Kirchen, Gemeindehäuser
  • verlassene Häuser, Baustellen, Gewächshäuser: vielleicht nicht immer die gemütlichste Variante, aber Hauptsache Dach über dem Kopf.
ÜBERNACHTEN ON THE ROAD – MIT ZELT

Es gibt immer irgendwo eine Möglichkeit dein kleines Zuhause aufzubauen: auf dem Feld hinter der Tankstelle, auf einer grünen Verkehrsinsel, in einem Wäldchen…

Mit Annie irgendwo am Straßenrand zwischen Chile und Peru: Der Truckfahrer will ein paar Stunden schlafen und uns am nächsten Morgen weiter mitnehmen.

TIPP: Falls es dir „irgendwo im Nirgendwo“ zu unsicher ist, kannst du auch in der Nähe von Mautstationen (Spanisch „Peaje“ ) übernachten. Meistens gibt es dort 24h Personal, also Menschen die dein Zelt im Blick haben, falls dir das ein besseres Sicherheitsgefühl vermittelt
TIPP: Wenn du am Trampen bist und dich mit deiner/m Fahrer*in wohlfühlst, kannst du fragen, ob sie oder er einen guten Platz zum Zeltaufstellen kennt ( weil du nicht weiß, wo du übernachten sollst). Oft folgt darauf eine Einladung. 😉
Wildcampen ist nicht überall erlaubt. Und in den USA dürfen Privatpersonen Waffen einsetzen, um ihr Privatgrundstück zu „schützen“. Um nächtlichen Besuchen von Polizeibeamten, Geldstrafen oder hysterischen Grundbesitzer*innen zu entgehen, informiere Dich über die rechtliche Lage des jeweiligen Landes
 
ÜBERNACHTEN ON THE ROAD – OHNE ZELT

Das ist ein klein wenig umständlicher (vor allem bei schlechtem Wetter) – aber auch hier gibt es Möglichkeiten:

  • Auf Raststätten wirst du immer ein Plätzchen finden, wo du dich mit dem Schlafsack hinlegen kannst
  • LKW-Kabinen: Wenn du dich sicher fühlst mit deinem Fahrer, kannst du die Nacht im LKW verbringen, die meisten sind groß genug für zwei, drei Leute.
  • verlassene Häuser am Straßenrand: super Möglichkeit eine Nacht zu verbringen, ohne vom regen überrascht zu werden
  • Casa de Ciclistas: Häuser von Privatleuten oder kleinen NGO die dir eine kostenlose Unterkunft anbieten. Hier kannst du Dein Fahrrad reparieren und anderen Reisenden begegnen, wichtig Informationen erhalten und Sachen austauschen. Zwar vorrangig auf Fahrradreisende ausgelegt aber wir sind auch schon in zwei „Casa de Ciclista“ ganz freundlich aufgenommen worden – auch ohne Fahrrad. Eine Übersicht der „Casa de Ciclistas“ in Lateinamerika findet ihr hier: pedaleandoalma.com
TIPP: Die App ioverlander zeigt Motels, verlassene Häuser, Bike Houses, Parkplätze, Tankstellen, Campingplätze uvm. auf einer Karte an. Die Orte werden von Reisenden dort eingetragen und kommentiert. Du kannst so herausfinden, was es in der Nähe deines Standortes für Möglichkeiten zum schlafen, Trinkwasserzugang, Duschen ecc. gibt

Mit Alex und Greg, zwei Trampern die wir unterwegs getroffen haben, in einer verlassenen Hütte irgendwo in der patagonischen Wildnis.

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Hygiene

KÖRPERHYGIENE

Wusstest du dass viele konventionelle Kosmetik- und Pflegeprodukte der Gesundheit schaden und problematische Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Parabene, Hormone und Mikroplastik enthalten können? Dazu ein ineterssanter Artikel auf Utopia.de

Hier wollen wir dir ein paar Alternativen zu herkömmlichen Produkten aufzeigen, die Deiner Gesundheit und der Umwelt zugute kommen.

Klicke auf das Bild, um Dir unseren Kosmetikbeutelinhalt genauer anzuschauen

Wir haben im Gepäck:

  1. Bambuszahnbürste & biologische Zahncreme
  2. Kamm aus Bambus
  3. Kokosöl
  4. biologisch abbaubare Naturseifen (nicht alle „BIOseifen“ und „Naturseifen“ sind umweltverträglich!)
  5. Essentielle Öle
  6. selbstgemachtes Deo aus natürlichen Inhaltsstoffen
  7. wiederverwendbare Slipeinlagen (Hier findest Du eine Anleitung zum selber nähen)
  8. Menstruationstasse

 

  • Kokosöl ist ein natürlicher Alleskönner. Wir benutzen das Öl als Gesichts- und Körpercreme, als Ziehmittel, zum Kochen. Du kannst damit sogar deine eigene Zahnpasta und Deo herstellen. Mehr Infos zu Kokosöl
  • Kernseife kannst du zum Duschen, Wäschewaschen benutzen oder als Rohzutat für deine selbstgemachte Duschseife oder Shampoo benutzen. Mehr Infos zur Kernseife

Miskwak:Miswāk, auch Siwāk, bezeichnet einen Zweig, eine Knospe oder ein Wurzelstück des Zanhbürstenbaums (Salvadora persica), das zur Reinigung der Zähne verwendet wird. Der etwa 20 Zentimeter lange Zweig wird an einem Ende solange angekaut, bis eine Art Bürste entsteht.“

TIPP: Deo, Seifen und Zahnpasta selbst herstellen ist eigentlich ganz einfach: Du willst wissen wie? Hier ein paar Links:

Menstruationstassen und Alternativen zu Tampons, Binden und Co.

Herkömmliche Binden produzieren nicht nur Unmengen an Müll sondern sind auch gesundheitlich sehr bedenklich, da u.a Stoffe wie Phthalate, Dioxin, Formaldehyd enthalten können, die negative Auswirkungen auf den Körper haben (Mehr dazu hier)

Aber es gibt Alternativen!

  • Menstruationstasse: Aus weichem medizinischen Silikon. Du kannst die Tasse mehrere Jahre lang benutzen. Das schont nicht nur die Umwelt sondern auch deinen Geldbeutel. Am Anfang ist der Gebrauch des Cups veilleicht etwas gewöhnungsbedürftig. Als ich mich allerdings dran gewöhnt hatte, konnte ich mir nichts besseres mehr vorstellen!
  • Menstruationsschwämme: Funktionieren wie Tampons, können aber nach gebrauch gewaschen und wieder verwendet werden.
  • Wiederverwendbare Stoffbinden: Sicher und Umweltfreundlich. Das allerbeste: Du kannst dir kostengünstig aus recycelten Materialien deine eigenen, ganz auf dich und deine Bedürfnisse zugeschnittene Stoffbinden nähen. Hier eine Anleitung zum Selbermachen
  • Tampons und Binden aus Biobaumwolle: Enthalten keine Kunstfasern und sind frei von Plastikgranulat, Duftstoffen oder Pestiziden
DUSCHEN

Mehre Tage auf der Straße oder in der Natur unterwegs, ohne Badezimmer und Hoteldusche? Hier ein paar Möglichkeiten, wie ihr trotzdem sauber werdet:

  • öffentliche Duschen: Manche Raststätten bieten kostenlose Duschmöglichkeiten, andere verlangen einen kleinen Beitrag. Manchmal gibt es auch öffentliche Duschen in Städten.
  • Campingplätze: Manche Campingplatzbesitzer*innen lassen dich kostenfrei Duschen, andere nur gegen eine kleine Gebühr.
  • Wasserhähne: Gibt es überall und sind im Notfall immer für eine Katzendusche gut.

Outdoor

  • natürliche Gewässer wie Seen, Flüsse, Bäche, Meere. Meerwasser wirkt reinigend und desinfizierend und wenn du dich nach dem Bad direkt abtrocknest bleibt auch kein Salz auf der Haut kleben. In Flüssen kannst du den Sand oder Matsch als Peeling benutzen.
Seifen, auch Naturseifen nie im offenen Wasser, sondern immer in einger Entfernung vom Gewässer benutzen. Das Abwasser kann dann durch Sand oder Erde gefiltert werden.
TIPP: Wenn du kein Wasser hast, kannst du Deinen Achselgeruch mit kalter Asche neutralisieren
TIPP: Hast du schon einmal über Alternativen zum gebleichten Toilettenpapier nachgedacht? Vor allem draußen in der Natur kannst du Moos, Blätter oder Grasbüschel und Wasser verwenden.

 

Für Zuhause gibt es noch ein paar andere Alternativen zu Klopapier

 

 

Dusche zwischen Mangroven im Amazonas

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Waschen und Spülen

 

WÄSCHE WASCHEN

Herkömmliche Waschmittel enthalten viele umweltschädliche Inhaltsstoffe ( Phosphate, Tenside, Bleichmittel, Duft-und Farbstoffe etc.). Vor allem wenn du draußen unterwegs bist, solltest du diese Waschmittel nicht benutzen.

  • Kernseife ist eine tolle Alternative. Du kannst damit deine Wäsche per Hand hervorragend sauber bekommen.
TIPP für Zuhause: Aber auch für die Waschmaschine gibt es Alternativen wie Waschnüsse und Bio-Waschmittel!

Outdoor

  • Die Bewegung des Wassers in Flüssen oder kleine Wellen am Seeufer können Dir beim Kleidungswaschen behilflich sein. Du kannst deine Kleidung im Fluss an einen Ast festbinden und sie dort über Nacht vom Wasser waschen lassen.
  • Oder am Seeufer die Kleidung ins Wasser legen. Durch die kleinen Wellen entsteht der gleiche Effekt wie in der Waschmaschine. Hier musst du aber deine Klamotten im Auge behalten, weil sie sonst weggetrieben werden…
Auch hier gilt: Seife nie im offenen Wasser (Flüsse, Bäche, Seen, Meere) benutzen. (Auf chemische Seifen bitte komplett verzichten) Mindestens einige Meter entfernt vom Gewässer benutzen, damit Abwasser durch Sand oder Erde gefiltert werden kann..

ODER….

.Komplett ohne Seife waschen

Im Amazonas oder in Patagonien haben wir unsere Kleidung oft einfach im Fluss oder See ohne Seife gewaschen und waren anfangs ziemlich überrascht, wie sauber und geruchsneutral die Wäsche danach war.

TIPP: Wenn eure Wäsche besonders schmutzig ist oder ihr Flecken rauswaschen wollt, könnt ihr Sand oder Asche zur Hilfe nehmen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Sand super gegen Gerüche hilf. Wenn ihr Asche mit Wasser mischt, entsteht eine alkalische Lösung die fettlösend wirkt.
GESCHIRR SPÜLEN
  • Wasser reicht vollkommen aus, um das Geschirr sauber zu bekommen, wenn ihr ohne Fett gekocht habt.
  • Asche ist ein wahres Waschwundermittel! Beim Mischen von Asche und Wasser entsteht eine alkalische Lösung die fettlösend wirkt. Mit Aschelauge kann auch Wäsche wunderbar gewaschen werden
  • Kaffeesatz: funktioniert wie Scheuermilch aber vollkommen ohne Chemie. Außerdem kannst Du Kaffeesatz im Garten, Haushalt und als Gesichtspeeling verwenden. Hier erfährt du mehr darüber.
  • Sand ist die natürliche Alternative zu Stahlschwämmen. Er eignet sich hervorragend um hartnäckige Krusten zu entfernen. In Wüsten oder bei Wasserknappheit bekommt ihr das Geschirr mit Sand auch ohne Wasser blitzeblank.
  • Gras und Moos (damit bitte ganz achtsam umgehen. Moos steht teilweise unter Naturschutz)– vor allem das vom Morgentau feuchte – eignet sich ebenfalls super zum reinigen.

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Essen retten und wiederverwerten

In fast allen industrialisierten Ländern gibt es einen unglaublichen Nahrungsmittelüberfluss. Erschreckend viel (tadelloses!) Essen landet in den Mülltonnen. Alleine in Deutschland sind es jährlich fast 18 Millionen Tonnen Lebensmittel.

Gerettetes Obst und Gemüse vom Wochenmarkt in San Antonio / Chile

CONTAINERN (auch Dumspter Diving oder Mülltauchen)
  • Das ist die „Rettung“ von Lebensmitteln, die bereits in den Mülltonnen von Supermärkten oder Gemüsehändlern liegen. Zum Beispiel weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen oder kleine Druck-oder Gammelstellen zu sehen sind. Viele dieser Lebensmittel sind aber einwandfrei und weiterhin ohne Bedenken genießbar! In den Containern der großen Supermärkte kannst du alles finden: Von Gemüse, über Käse, Cornflakes, Olivenöl bis zu Fahrradlampen und Schreibheften.
  • Containern ist in vielen Ländern illegal und gilt als „Diebstahl“. Viele Supermärkte schließen ihren Müll zudem in umzäunten Hinterhöfen ab. Falls du dort hineinkletterst könntest du wegen „Hausfriedensbruch“ bezichtigt werden. ( Lasst Euch nicht erwischen!)
TIPP: Unter trashwiki.org findest du alles rund ums Containern: rechtliche Situation der einzelnen Ländern, Tipps und Tricks, und vieles mehr
TIPP: die Doku:„Taste the Waste“ , ein ist ein Dokumentarfilm von Valentin Thurn, in dem du über den Umgang der Industriegesellschaften mit Nahrungsmitteln und die globalen Ausmaße von Lebensmittelabfall erfahren kannst..

INSPIRIERENDES: Raphael Fellmer hat lange ohne Geld gelebt und setzt sich seit Jahren gegen Lebensmittelverschwendung ein. Vor zwei Jahren hat er den Supermarkt und Onlinehandel SIRPLUS gegründet, in dem Lebensmittel verkauft werden, die sonst im Müll gelandet wären. Auf seiner Webseite erfährst du ganz viel zum Thema Lebensmittelrettung

 

Restaurants, Bäckereien, Minimärkte nach Resten fragen

  • Frage in Restaurants, Bäckereien oder Minimärkten nach aussortieren Produkten oder Überresten.
TIPP: Die beste Zeit zum Fragen ist kurz vor Ladenschluss. Wenn du den Leuten von dem Nachhaltigkeitsaspekt eurer Aktion (Nahrung vor dem Müll retten, Ressourcen schonen, etc.) erzählst, reagieren die meisten verständnisvoll und hilfsbereit.

Nichtverkauftes Gemüse am Ende von Märkten:

  • Informiere dich bis wann ein Wochenmarkt geöffnet ist und gehe dann hin, wenn die Stände gerade abgebaut werden. Oft lohnt es sich für die Verkäufer nicht die Reste wieder einzupacken und mitzunehmen. Viele sind froh dir das übriggebliebene Obst und Gemüse zu schenken oder für einen ganz geringen Preis zu verkaufen.

Du willst auch aktiv Lebensmittel retten? Neben dem (nicht so ganz legalen) Containern gibt es auch noch ganz offizielle Möglichkeiten aktiv zu werden:

TIPP: Foodsharing.de bietet Privatpersonen, Bauer*innen, Produzenten, Händler*innen und allen anderen, die Lebensmittel wegschmeißen, die Möglichkeit, unkompliziert und kostenlos Essen zu teilen. So kann jetzt jeder mithelfen, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und bei sich selber anfangen, indem er/sie seine Reste anbietet bzw. die von anderen abholt.
TIPP: Etepetete-Bio retten gemeinsam mit einem Netzwerk an Bio-Bauern das Obst und Gemüse, das sonst auf den Feldern liegen bleibt (weil zu krumm, zu große, zu klein, zu dick, zu hässlich). Dieses wird in einer Gemüsekiste frisch vom Feld bis an die Haustür geschickt.
INSPIRIERENDES: Mit einem Restaurantbesuch Lebensmittel retten? Schau mal bei Restlos glücklich in Berlin vorbei! Hier wird „krummen Gemüse, falsch etikettierter Ware oder Fehllieferungen eine zweite Change gibt.Die „aussortierten“ Lebensmittel werden hier zu leckeren und originellen Gerichten verarbeitet.

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Kleidung

Second-Hand-Laden gibt es fast überall auf der Welt

Du willst die Ausbeutung der Textilarbeiter*innen, Natur- und Umweltzertörung sowie Ressourcenverschwendung (Rohstoffe, Wasser etc.) vermeiden und auf den Kauf neuer Kleidung verzichten bzw. hast kein Geld für nachhaltig produzierte Bio- Kleidung? Versuchs mal mit:

SECOND-HAND-LÄDEN

  • Die einfachste und bekannteste Möglichkeit an günstige und bereits getragene Kleidung heran zu kommen, ist in Second-Hand Läden einzukaufen. (In Südamerika findet man Zweite-Hand Kleidung unter dem Namen „Ropa Americana“.)
  • Tauschladen und Umsontladen: Viele Gemeinschaften, autonome Zentren oder andere Kollektive, Initiativen und Vereine haben sogenannte Tauschläden oder Umsonstläden.Das sind Regale, Ecken oder Räume wo Second-Hand Kleidung (und anderes) gesammelt wird. Hier könnt ihr einzelne Kleidungsstücke eintauschen oder meist auch einfach nehmen was ihr braucht.  Auf der Webseite umsonstladen.de findest Du mehr Infos zum Thema,
TIPP: Tauschläden und Umsonstläden gibt es Deutschlandweit! Hier findet Ihr eine Übersichtskarte: kartevonmorgen.org/umsonstladen
  • Kleidung von anderen Reisenden: auf der Reise werdet ihr immer wieder anderen Reisenden begegnen, die Kleidungsstücke aussortieren oder nach langer Tragezeit einfach mal wieder Lust auf was anderes haben und ihre Klamotten gegen Deine umtauschen.
  • Kleidung flicken und reparieren. Löscher flicken ist eigentlich ganz easy. Ihr braucht nur einen Nadel und Faden und ein bisschen Talent für feine Handarbeit. (Irgendwie bekommt man die Kleidung aber auch ohne großes Talent zu genäht – kommt halt auf Eure Ansprüche an). Ansonsten könnt ihr Eure
  • Kleidung, Schuhe, Rucksäcke, Schlafsäcke, Taschen etc. zum/ zur Näher*in oder Schuster*in bringen
  • Kleidung aus Stoffresten selbst nähen oder lange getragene T-shirts, Röcke, Hosen etc. umgestalten ( Ärmel und Hosenbeine abschneiden, um nähen etc.)
  • Sozialzentren: In vielen Großstädten gibt es Sozialzentren, die Second-Hand Kleidung kostenlos weiter geben.
  • lokale Märkte: Hauptsächlich in den weniger industrialisierten Ländern verbreitet, sind wöchentliche Märkte, auf denen lokale ProduzentInnen ihre Waren anbieten. Hier könnt ihr oft wahre Schätze finden und unterstützt nebenbei noch die regionale Wirtschaft.

 

Wir hoffen, dass Ihr hier in paar Inspirationen finden konntet, die Ihr in Euren (Reise-) Alltag einbinden könnt. Wir als Reisende und Menschen auf dieser Erde haben eine Verantwortung gegenüber unserem Planeten, Tieren, Pflanzen und Mitmenschen. Wir alle haben die Kraft, etwas zu verändern! Mit diesen kleinen Tipps kannst DU schon alleine ganz viel dafür tun.

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