In dem kleinen Video zum Thema Kaffee Herstellung könnt ihr erfahren, wie der Kaffee von der Pflanze auf Euren Tisch kommt. Wir waren bei Mike von Hecho in Filandia zu Besuch.

Mike ist teil der Kooperative „Hecho en Filandia“.

Kaffeeanbau in Kolumbien

Kolumbien ist eines der führenden Kaffeeanbauländern weltweit. Die dortigen Wetter- und Bodenbedingungen sorgen für einen außergewöhnlichen Geschmack des aus Kolumbien stammende Kaffees, der weltwei zu einem Inbegriff von Qualität geworden ist. Der kolumbianische Arabica-Kaffee gehört zu den wenige sortenreinen Kaffees die international verkauft und vermarktet werden.

Geschichte

Anfang des 19. Jahrhunderts brachte ein katholischer Geistlicher die ersten Kaffeebohnen von den französischen Antillen über Venezuela nach Kolumbien. Die Durchschnittstemperaturen bewegen hier beispielsweise in der Region zwischen Medellin und Cali (dort wo auch Filandia liegt) zwischen 24 und 26°C. Das optimale Klima für den Kaffeeanbau! Inzwischen nimmt Kolumbien im Reigen der Kaffeeanbauländer – nach Brasilien und Vietnam – weltweit den dritten Platz ein.

Erntezeit

Die Zeit zwischen September und Dezember ist Haupterntezeit für kolumbianischen Kaffee. Im Gegensatz zu den überwiegend maschinellen Ernteverfahren des Nachbarlandes Brasilien, überwiegt in Kolumbien das Pflücken der Kaffeekirschen per Hand. Das hat den Vorteil, dass nur die reifen Kaffeekirschen geerntet werden und ein somit die hohe Qualität des kolumbianischen Kaffees gewährleistet werden kann.

Ein paar Zahlen

  • An den Berghängen Kolumbiens wachsen geschätzte 2,7 Millionen Kaffeesträucher
  • Die circa 150.000 Kaffeeplantagen Kolumbiens bedecken eine Fläche von 800.000 ha.
  • Im Jahr 2013 wurden etwa 5 Mio. Tonnen Kaffee geerntet.
  • Ungefähr 66 % der Plantagen werden von Großbetriebe bewirtschaftet – der Rest besteht aus unzähligen kleinen Plantagen, die meist von Familien bewirtschaftet werden.
  • Der kolumbianische Kaffee wird vor allem in die USA, Deutschland, Belgien, Japan, Spanien, Frankreich, Großbritannien, die Schweiz und die Niederlande exportiert.

Die Situation der Kleinbauern

Der Kaffeepreis wird von der kolumbianischen Regierung festgesetzt. Das Freihandelsabkommen mit den USA und Europa führte zu verstärkten Billigimporten und der von der Regierung festgelegte Preis für den Kaffee konnte nicht einmal mehr die Produktionskosten decken. Im Jahr 2013 kam es deshalb zu heftigen Protesten von circa 70.000 Kleinbauern. Die niedrigen Preise bedrohten ihre Existenz. Wie Mike bei unserem Besuch betonte, geht nur ein ganz geringer Teil der Einnahmen an die Produzierenden selbst.

Diesen Missstand will Mike und die Kooperative von regionalen Landwirt*innen „Hecho en Filandia“ (Hergestellt in Filandia) ändern.Die Kooperative entstand aus der Idee heraus, regionale Produkte ohne Zwischenhändler*innen zu fairen Preisen verkaufen zu können.

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