Da jede Veränderung irgendwo beginnen muss, wird es der Einzelmensch sein, der sie erfährt und durchführt. Die Veränderung muss beim einzelnen beginnen; jeder von uns kann dieser einzelne sein. C.G. Jung

Nachhaltigkeit im Alltag ist gar nicht so schwierig und bringt viele schöne Vorteile für Dich und unsere Umwelt:

  • engerer Austausch mit Deinen Mitmenschen (Teilen, Schenken, Tauschen, solidarische Landwirtschaft, Kleingartenprojekte )
  • fördert Deine Kreativität ( Reparieren, Nähen, Bauen aus recycelten Materialien)
  • steigert Dein Wohlbefinden ( Konsum von regionalen und gesunden Lebensmitteln, nachhaltige Körperpflege und Reinigungsprodukte)
  • und kommt zudem noch der Umwelt zugute.

Nachhaltigkeit bedeutet also nicht „Verzicht“, sondern ein komplett neues Lebensgefühl.

In diesem Beitrag haben wir dir generelle Tipps zum Thema „Nachhaltigkeit im Alltag“ zusammengestellt. Wenn Du spezifische Ideen zum Thema „Nachhaltige Kleidung“ und „Nachhaltige Körperpflege“ oder „Lebensmittel retten, Foodsharing etc.“ suchst, schau Dir mal unsere anderen Beiträge dazu an!

Packliste für Nachhaltigkeit im Alltag

Plastiktüten, Einweg-Kaffeebecher, Strohhalme: diese Alltagsbegleiter haben meist einen ganz kurzen Bühnenauftritt. Dafür tummeln sie sich hinter den Kulissen aber zu Hauf und schaden unserer Umwelt enorm.

In Zahlen sieht das zum Beispiel im Falle der Coffee-to-Go Bechern so aus:

Mit dieser kleinen Packliste kannst Du im Alltag eine ganze Menge Müll vermeiden:
  • Jutebeute oder Korb: Beim Einkauf auf Plastikbeutel verzichten und stattdessen den eigenen Beutel oder Korb mitbringen
  • Kaffeetasse: Beim  „Coffee To Go“ auf Pappbecher verzichten und waschbare Trinkbecher oder Tassen verwenden.

  • BPA- freie Trinkflaschen zum Wiederbefüllen: Statt jedes Mal eine Plastikflasche zu kaufen, könnt ihr die Trinkflaschen mit Wasser aus dem Wasserhahn oder aus größeren Wasserkanistern wieder befüllen.

  • eigenes Besteck aus Bambus oder Edelstahl: Oft gibt es zu kleinen Snacks auf der Straße oder in Restaurants Plastikbesteck. Um das zu vermeiden haben wir unser eigenes Besteck dabei.

  • Dose für Lebensmittel: Um Früchte oder das Mittagessen zu transportieren, Essen „To-Go“ im Restaurant abzuholen oder Lebensmittel aufzubewahren

  • Bambus Strohhalme: Die Bambus Strohalme könnt ihr kaufen oder ganz leicht selber machen! So lassen sich ganz nachhaltig Cocktails – und Kokosnüsse schlürfen
  • Nadel und Faden für kleine Näharbeiten: Ein kleines Loch im Socken oder in der Unterhose ist kein Grund diese weg zu werfen. Kleine Löcher sind schnell und einfach gestopft und die Socken können noch eine ganze Zeitlang weiter getragen werden!

Einige Anregungen für Nachhaltigkeit in verschiedenen Bereichen

Kleidung

  • In Second- Hand- Läden einkaufen
  • Kleidertausch mit Freund*innen
  • Kleidung flicken und reparieren.
  • Kleidung, Schuhe, Rucksäcke, Taschen etc. bei Defekten zum/ zur Näher*in oder Schuster*in bringen
  • Kleidung aus Stoffresten selbst nähen oder lange getragene T-shirts, Röcke, Hosen etc. umgestalten ( Ärmel und Hosenbeine abschneiden, um nähen etc.)
  • Sozialzentren und Umsonstläden: In vielen Großstädten gibt es Sozialzentren, die Second -Hand Kleidung kostenlos weiter geben.
  • Waschen nur wenn es wirklich notwendig ist. Eine Jeans kann auch mal ein paar Tage hintereinander getragen werden
  • Waschmaschine komplett füllen und Wäsche zum Trocknen Aufhängen statt einen Trockner zu nutzen

Körperpflege

  • Naturkosmetik
  • Seifen, Deos, Zahnpasta selbst herstellen
  • Duschen statt Baden
  • Seifenstücke statt Flüssigseife und flüssiger Shampoos
  • Austauschbare Rasierer statt Einwegrasierer
  • Recycling Klopapier statt Klopapier aus Frischfasern Essigessenz, Natron, Kernseife und hochprozentigen Alkohol statt herkömmliche Putzmittel zum Reinigen des Badezimmers
  • Handtücher nach dem Abtrocknen zum Trocknen aufhängen und wieder benutzen
  • Schnupftücher aus Stoff statt Papiertaschentücher verwenden
  • APP: Die Toxfox App vom BUND hilft dir dabei, Schadstoffe in Kosmetikprodukten zu finden!

Nahrung

  • Beim Einkauf auf Bio-, Fairtrade- und Nachhaltigkeitssiegel sowie auf regionale Herstellung und saisonale Produkte achten
  • Lebensmittel im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren, falls etwas überbleibt
  • In Unverpackt Läden einkaufen, um Verpackungsmüll zu vermeiden
  • einer solidarischen Landwirtschaftsinitiative anschließen und damit nicht- industrielle, marktunabhängige Landwirtschaft fördern
  • Obst und Gemüse in Deinem eigenen Garten anbauen oder Deinen Salat mit Kräutern aus der Natur auffrischen
  • Mindesthaltbarkeitsdatum beutetet nicht, dass deine Lebensmittel am selben Tag ungenießbar sind!
  • Kauf von Produkten großer Nahrungsmittelkonzerne wie NESTLÈ vermeiden.
  • Fleischkonsum reduzieren: Unser Fleischkonsum hat große Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Die Tiere sind in den
  • Massenbetrieben meist großem Leid ausgesetzt. Zudem werden Medikamente und Hormone eingesetzt, die Deinem Körper auf Dauer sehr schaden können.
  • Auf vegane Ernährung umsteigen.
  • Leitungswasser trinken statt Wasser in PET Flaschen zu kaufen.

Fortbewegung

  • Fahrgemeinschaften bilden. (zum Beispiel mit deinen Arbeitskolleg*innen zur Arbeit fahren) und Plattformen wie BlaBlaCar nutzen
  • Bus und Bahn fahren
  • Fahrrad statt Auto nutzen
  • Kurze Strecken zu Fuß zurücklegen

Konsumverhalten

  • Ist das neue Smartphone wirklich notwendig, oder kannst du dein altes noch weiterhin problemlos nutzen?
  • Recyclen oder selber bauen
  • Möbel auf Flohmärkten kaufen oder selbst bauen
  • Bücher in Buchhandlungen kaufen oder in Bibliotheken ausleihen, statt über AMAZON oder anderen Onlineanbieter zu bestellen
  • Markenprodukte sind keine Garantie für Qualität. Oft sogar das Gegenteil davon!Versuche auf den Kauf von Produkten multinationaler Großfirmen zu verzichten.

Strom- und Wasserverbrauch

  • Energie aus umweltfreundlichen erneuerbaren Energiequellen
  • Lichtquellen ausschalten, wenn Du den Raum verlässt
  • Alte Glühbirnen mit stromsparenden Birnen (LED) ersetzen
  • Beim Kauf neuer Elektrogeräte auf Energieeffizienz achten
  • Dusche statt Vollbad in der Badewanne: Beim Baden werden rund 120 Liter Wasser verbraucht, beim ausgiebigen Duschen rund 40 Liter.
  • Regenwassertank anlegen
  • Trockentoilette im Badezimmer installieren

Wohnen

  • ökologische Baustoffe Holzbau, Lehmbau, Naturdämmstoffe, regenerative Heizungssysteme
  • Naturfarben zum Streichen benutzen, also ökologische, natürliche Farben aus natürlichen nachwachsenden Rohstoffen.
  • Energie aus umweltfreundlichen erneuerbaren Energiequellen
  • Energiesparende Elektrogeräte und Beleuchtung einsetzen
  • Dekoelemente selbst basteln (Lampen, Katzenbäume, Kerzenhalter, Bilderrahmen etc..)
  • Umweltschonend Putzen mit ökologischen Waschmitteln oder Hausmittel wie Zitronensaft und Backpulver statt Scheuermittel
  • Müll trennen
  • Eigenen Kompost anlegen ( ‚Biomüll‘ ist nämlich eigentlich gar kein Müll, sondern hochwertiges Düngemittel für deinen Garten)

Geld & Banken

  • Es gibt einige grüne oder nachhaltige Banken. Das sind Banken, die soziale, ökologische oder ethische Standards berücksichtigen. z.B. GLS , UmweltBank, Triodos, EthikBank

Tourismus

  • Flugreisen reduzieren und stattdessen mit dem Zug, Bus oder trampend über Land reisen
  • Kreuzfahrtschiffe und große Hotelanlagen vermeiden
  • Lokale Wirtschaft stärken ( Z.b. Auf lokalen Märkten statt in Supermärkten einkaufen)
  • Müll vermeiden

Zero- Waste- Map

Die Welt der gelebten Nachhaltigkeit ist aufregend und überraschend. In Deutschland gibt es bereits viele Initiativen und Läden, die tolle Alternativen zum Massenkonsum bieten.

Auf der folgenden Karte sind zum Beispiel Büchertauschboxen, Unverpackt- Läden, Fairteiler, solidarische Landwirtschaftsinitiativen, Schenkboxen und Umsonstläden eingezeichnet.

Schau mal, was Du in Deiner Nähe finden kannst:

Nachhaltig in allen Bereichen

Du willst nachhaltiger leben und suchst nach Alternativen zum Massenkonsum, aber dir fehlt noch die nötige Inspiration? Schau mal, was es alles gibt (diese tolle Zusammenfassung haben wir auf solidarische-oekonomie.de gefunden)

Landwirtschaft, Lebensmittel & Konsum
  • Community Gardening / Gemeinschaftsgärten
  • Café- u. Kneipenkollektive
  • neue Dorfläden
  • Subsistenzwirtschaft/ Selbstversorgung
  • Solidarische Landwirtschaft (CSA)
  • Konsumgenossenschaften
  • Mitgliederläden
  • Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften (EVGs)
  • Food-Coops
  • VoKü, KüfA, Kochkollektive
Geld & Tausch
  • Tauschringe; Wissensbörsen
  • Pflegetauschsyteme (Hureai Kippu)
  • Regionalwährungen
  • Genossenschaftsbanken
  • Ethische Banken
  • direkte ethische Geldanlagen
  • Crowdfunding
  • Spendenportale
Wohnen & Leben
  • politische Kommunen
  • Gemeinschaften u. Wohnprojekte (z.B. alt & jung), tw. spirituell
  • alte und neue Wohnungsgenossenschaften
  • Selbstbau-Initiativen
  • Ökodörfer & alternative Siedlungen
  • Hausprojekte
  • Wächterhäuser
  • Wagenplätze
  • Hausbesetzungen
Bildung & Wissen
  • Freie u. alternative Schulen und Kindergruppen sowie
  • Demokratische Schulen
  • Bildungskollektive
  • Alternative Tagungshäuser
  • Medienkollektive/ Zeitungs-Genos
  • Alternative Verlage
  • Druckerei-Kollektive
  • kollektive Buchläden und
  • alternative Archive
  • Wissensbörsen
  • Freies Wissen (Internet-Lexika und Wörterbücher etc.)
Gesundheit & Pflege
  • Asistenzgenossenschaften
  • Soziale Dienstleistungskooperativen
  • Selbsthilfegruppen
  • Nachbarschaftshilfe
  • Pflegetauschsyteme (Hureai Kippu)
Gastronomie & Kultur
  • selbstverwaltete Soziokulturelle Zentren
  • KünstlerInnen-Kollektive
  • Gemeinschaftliche Werkstätten/ Ateliers
  • Café- u. Kneipenkollektive
  • neue Dorfgaststätten
  • Selbstorganisierte Medien / Freies Radio
Mobilität & Reisen
  • Reiseunterkunftsnetzwerke auf Gegenseitigkeit
  • Car Sharing
  • Mitfahrzentralen
  • Trampen
  • alternative, selbstverwaltete Reisebüros
  • alternative ReiseveranstalterInnen
Gemeinsame Nutzung/ Ko-Konsum / Commons / Umsonstökonomie / Freies Wissen
  • Allmende-Wiesen -/Wälder & -Deiche etc.
  • Nutzungsgemeinschaften
  • Car Sharing
  • Mitfahrzentralen; Trampen
  • ‚book crossing‘
  • Gemeinschaftliche Werkstätten/ Ateliers, z.B. Fahrradselbsthilfewerkstätten
  • Gratisökonomie: z.B. Werkzeugtauschbörsen u.ä.
  • Freies Wissen: Kultur, Software, Internet-Infos, Bücher, (Heil-)Pflanzen…
Solidarische Ökonomie über Grenzen

– Kooperativen über Grenzen (z.B. ‚Just Change’)
– fairer/ alternativer Handel (z.B. Kaffee od. öko-faire Kleidung)
– Alternativa Bolivariana para las Américas (ALBA)

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